Ach, dieser Instagramaccount, was ist er mir zeitweise ein Graus gewesen, denn mit meinem früheren Onlineshop selfesteem.at hatte ich Produkte für eine Zielgruppe angeboten, die sich durch Suchmaschinenoptimierung kaum bis gar nicht ansprechen lässt. Es braucht also andere Kanäle, allem voran Social Media, um sie zu erreichen. Nur, wie stellt man es an? Genau das hat mir eine sehr lange Zeit Kopfzerbrechen bereitet.
Am Anfang stand ja die Frage: Welche Social Media Plattform ist überhaupt die richtige? Während ich mit dem Shop zwar auch auf Facebook und Twitter vertreten bin, lässt hier die Interaktionsrate stark zu wünschen übrig. Aber aus einer anderen Sichtweise betrachtet; was eignet sich denn am besten für visuelle Reize, als eine Fotoplattform? Und bei ausgeflipptem Modeschmuck braucht man genau das.
Aber es ist natürlich längst nicht so, dass man seine Fotos reinstellt und dann werden einem die Türen eingerannt. Auch hier braucht es Arbeit, Zeit und eine klare Strategie. Wie du diese entwickelst, zeige ich dir nun.
Du musst regelmäßig updaten – die Grundlagen
Einmal am Tag mindestens und je öfter, desto besser.
Instagram hat einen ziemlich fiesen Algorithmus, der davon ausgeht, dass der User nonstop am Handy hängt. Was also nicht genau zu diesem Zeitpunkt online geht, an dem der User gerade wirklich zugegen ist, wird unter Umständen nicht von ihm gesehen. Werbeanzeigen ausgenommen.
Du musst also neben regelmäßigen Updates auch noch schauen, wann deine Zielgruppe am häufigsten online ist. Das stellst du ganz einfach über das Professional-Dashboard oder zumindest deine Insights an, sofern du noch kein Business-Profil hast. Hier gibt es einen Button, der “Zielgruppe” heißt. Er zeigt dir eine Aufschlüsselung der Abonnenten.
Hier suchst du dir nun zwei wichtige Faktoren heraus:
- An welchen Tagen ist deine Zielgruppe am aktivsten?
- Und zu welchen Uhrzeiten?
Gibt es grobe Unterschiede bei den Tagen, veröffentlichst du an deinem deutlich stärkeren Tag mehr als einen Post, mit einigen Minuten zeitlichem Abstand.
Du schaust dir außerdem zu jedem Tag die Zeiten genauer an und wählst hier die aktivsten Zeiträume aus. In diesen veröffentlichst du deinen täglichen Beitrag.
Bei deinen Posts variierst du die Medieninhalte, um dein Profil so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Hier einige Ideen:
- Fotos von Produkten (nicht dieselben, die du im Shop verwendest, mach eigene dafür!)
- Verschiedene Videoinhalte
- Behind The Scenes
- Entstehungsgeschichten neuer Produkte
- Fragen, die du deiner Community stellst
- Alltagssituationen, die du deiner Community erzählst
- Schöne Sprüche oder Zitate (passend zur Zielgruppe!)
- Sneakpeaks auf Produkte, die erst noch in den Shop kommen.
- Tolle Funktionen deiner Produkte
- Die Lieblinge deiner Kunden
- Compilations; Produkte, die zu einem Thema zusammengefasst wurden
Vergiss dabei nicht, deinen Followern so viele deiner Produkte zu zeigen wie nur möglich. Manche Personen, die dir folgen, haben deinen Shop womöglich noch nie besucht! Die kannst du durch interessante Posts dazu bewegen, doch mal reinzuschauen. Nämlich, indem du ihnen zeigst, was sie sonst alles verpassen würden.
Außerdem ist das auch sehr hilfreich, wenn du deine Werbeanzeigen schaltest. Sollte dann nämlich jemand neugierig geworden sein, will er sich vielleicht erst einmal den restlichen Account anschauen, anstatt gleich auf den Shop zu klicken.
So findest du die richtigen Hashtags
Damit ein neuer Upload nicht nur deine bisherigen Follower anspricht, sondern auch neue Leute auf sich aufmerksam macht, solltest du deine Posts mit Hashtag versehen.
Es mag dir dabei womöglich in den Fingern jucken, einfach irgendwelche zu nutzen, die schon passen werden, aber davon wird dein Shop am Ende auch nicht bekannter.
Du brauchst Hashtags, zu denen viele Inhalte existieren (= eine hohe Beitragsanzahl) und zu denen ein Interesse besteht (= eine hohe Interaktionsrate mit jenen Beiträgen).
Gib einfach mal einige Hashtags ein und schau dir an, wie viele Beiträge dazu schon existieren. Hier verhält es sich nicht anders wie mit einer klassischen Keywordrecherche.
Da du bis zu 30 Hashtags pro Post nutzen kannst, erstellst du einfach mal eine Liste. Die besten filterst du am Ende raus.
Zusätzlich dazu klapperst du außerdem deine Konkurrenz ab. Du kennst deren Accounts mit Sicherheit. Schau dir hier mal an, welche Hashtags von ihnen genutzt werden und prüfe auch hier die Werte, um herauszufinden, ob du sie zusätzlich in deine Liste aufnehmen solltest.
Und diese Liste fügst du dann einfach jedem deiner Uploads hinzu.
Nun machst du zusätzlich auf dich aufmerksam
Das kannst du entweder durch bezahlte Werbeplatzierungen tun – direkt aus Instagram heraus oder über den Facebook Werbemanager (letzteres ist dringend empfohlen, denn hier kannst du die Zielgruppe wirklich passgenau zuschneiden!) – oder über andere Methoden. Diese kosten dich dann zwar kein Geld, sind aber äußerst zeitaufwendig.
Auch hier siehst du dich auf den Profilen deiner Konkurrenz um. Schau nach, welche der Profile mit dem Account direkt interagieren.
Diese Profile rufst du nun eins nach dem anderen auf und likest die ersten sechs bis acht Bilder. So bekommt derjenige in seinen Benachrichtigungen viele Male direkt hintereinander deinen Account angezeigt und wird womöglich neugierig.
Viele zeigen sich aber auch erkenntlich und schauen bei dir vorbei, um dasselbe zu tun. Und einige davon bleiben bestimmt bei dir hängen und werden zu Followern, weil sie deine tollen Produkte sehen!
Dasselbe kannst du, sobald du deine Konkurrenten alle durch hast, mit bestimmten Hashtags durchgehen, die zu deiner Zielgruppe gehören.
Hier hast du dann den Vorteil, dass du direkt weißt, wessen Profil du aufrufen kannst. Denn private Profile bekommst du hier gar nicht mehr angezeigt.