Kaum haben wir das eine Thema hinter uns gebracht, komme ich mit dem nächsten Horrorszenario aus meiner SEO-Schublade zu dir zurück. Nein, Spaß beiseite, so schlimm ist das gar nicht. Eine Silo-Struktur nennt man nur so kompliziert, weil sie wie ein Silo funktioniert. Die Kraft aus mehreren Texten, die alle auf einen verweisen, fließt zu diesem Hindurch. Das hat damit zu tun, dass man Google bei einer umfangreichen Website einfach zeigen muss, was die wichtigsten Inhalte sind.
Nicht zwangsläufig muss man diese Texte zu Cornerstone Content machen. Es geht einfach darum, bei einem vergleichsweise schwierigen Keyword (also hohes Suchvolumen, aber genauso auch hoher Wettbewerb) höher zu kommen – und zwar konstant.
SEO für Blogs ist schließlich kein Thema, das mit einem einzigen Mal abgeschlossen ist. Nein, das muss man immer und immer und immer wieder mal machen, ansonsten rutscht man von den Rankings womöglich wieder weg. Immerhin schläft die Konkurenz nicht.
Was musst du also tun? Nachdem du deine Keywordrecherche erledigt hast, überlegst du dir, wie du eine solche Struktur ausgeklügelt aufbauen kannst – und zwar so, dass du problemlos noch in Monaten weitere Artikel nachfolgen lassen kannst.
Jetzt erkläre ich dir aber erst einmal, worum es dabei überhaupt geht.
Eine Linkstruktur nach dem Silo-Prinzip
Damit ich besser erklären kann, worum es dabei geht, brauche ich ein Beispiel. Ich nehme ganz gerne Hamster als Thematik her, da das ein Gebiet ist, das eigentlich jedem etwas sagt.
Wir starten mit dem ganz großen Shorthead-Keyword Hamster. Durch Brainstorming kreieren wir anhand der erforschten Keywords eine Mindmap.
Dabei schreibst du nun alles auf, was dir auf Anhieb zu den einzelnen Themen einfällt. Du brauchst insgesamt vier bis fünf eigenständige Themen, die in einem einzelnen Artikel abgeschlossen sind und etwa drei bis fünf Themen, die man in mehreren Artikeln aufbauen und untereinander verlinken kann.
Hier bekommst du einen ersten Eindruck von meiner Mindmap, die ich mir für eine imaginäre Seite über Hamster zurechtgelegt habe:
Ziel ist es nun, dass wir:
- Eine Startseite auf das Keyword Hamster optimieren. (In meinem Beispiel lila)
- Unterseiten erstellen, die auf ein Hauptkeyword optimiert werden und die zusätzlich dazu mit dem Ankertext Hamster auf die Startseite verlinken. (In meinem Beispiel gelb umrandet)
- Drei Blogartikel verfassen, die mit einem hohen Mehrwertgehalt über das Hauptthema aufklären, es aber noch jede Menge Nebenthemen darüber zu erstellen gibt. Zusätzlich dazu werden auch diese mit dem Begriff Hamster auf die Startseite verlinkt. (In meinem Beispiel grün)
- Und dann noch einige weitere Blogartikel verfassen, welche das Hauptthema, unter dem sie stehen, stets mit dem zugehörigen Linktext verlinken. Dieser entspricht stets dem Hauptkeyword des Ziel-Blogartikels. (In meinem Beispiel die Bullet Points)
Durch diese Vorgehensweise wird Google vermittelt, dass die drei Blogartikel zu den Themen Hamsterkäfig, Hamsterfutter und artgerechter Haltung sehr wichtig sind. Denn es folgt je nach Redaktionsplanung entweder sporadisch, wöchentlich oder auch monatlich ein weiterer Artikel, der auf diesen verweist.
Dementsprechend hoch ist auch die Kraft der Relevanz, die jene Artikel auf die Hauptseite weitergeben können.
So wird aus deinem Mindmap ein Redaktionsplan
Du hast dir nun also, genau wie ich, ein paar erste Stichworte notiert, über die du schreiben kannst. Je nach Bedarf und Ausschöpfungsmöglichkeit kannst du natürlich auch weitere Silos aufbauen, damit einzelne Blogeinträge (wie in meinem Fall bei den Bullet Points) noch mehr Relevanz erhalten.
Schreib dir zunächst einfach auf, welche Blogartikel dir alle zu deinen Stichwörtern einfallen würden, ohne, dass du dich inhaltlich wiederholst. Dass es manchmal nicht anders geht, als etwas mehrfach zu erklären, kommt natürlich immer mal vor. Aber dein Besucher sollte nicht in jedem Artikel lesen, dass Hamster ihre Backen mit Leckereien vollstopfen, denn das ist ihm dann schon längst bekannt.
Ich nehme für mein Beispiel nun einen Abschnitt aus meiner Mindmap – und zwar den über die artgerechte Haltung. Hier habe ich folgende Stichpunkte notiert:
- Wie groß muss das Laufrad sein?
- Wie viel Bewegung?
- Wie viel Auslauf?
- Tages- und Nachtzeiten
- Aktivität
Entsprechend meiner Erfahrung als langjährige Hamstermama weiß ich natürlich, wie man das Maximale aus diesen Inhalten herausholt und worüber es sich zu schreiben lohnt. Erstens, weil sich mir vor Jahren viele, viele Fragen zur artgerechten Haltung der kleinen Nager gestellt haben – und zweitens, weil es mir ein Bedürfnis wäre, mit dieser Seite den Leser mit allem nötigen Wissen zu versorgen, um dem kleinen Racker ein schönes Leben zu bieten.
Anhand dieser Themen komme ich also zunächst einmal zu folgenden Überschriften:
- Wie groß muss das Laufrad sein? → Wie groß muss das Laufrad sein?
- Wie viel Bewegung? → Wie viel Bewegung braucht ein Hamster?
- Wie viel Auslauf? → Wie viel Auslauf soll ein Hamster haben?
- Tages- und Nachtzeiten → Herausfinden, zu welcher Tageszeit der Hamster aktiv ist
- Aktivität → Wann ist der Hamster bereit für Interaktion mit seinem Menschen?
Weil aber ein Blog langfristig nicht davon leben kann, dass er nur 20 Artikel und dann jahrelang nichts mehr veröffentlicht, mache ich mir weitere Gedanken darüber, inwiefern ich hier wirklich maximale Information vermitteln kann, ohne bei den einzelnen Artikeln zu stark auszuschweifen.
Dadurch verlängert sich die Liste natürlich ganz schön:
- Wie groß muss das Laufrad sein?
- Bandscheibenvorfall als häufigste Todesursache
- Laufrad aus Kunststoff oder doch lieber Holz verwenden?
- Ist der Hamsterball eine Alternative zum Laufrad? (Anmerkung: Nein!!)
- Laufrad selber bauen – eine Anleitung dazu
- Warum Laufscheiben für Hamster ungeeignet sind
- 5 Dinge, an denen du ein ungeeignetes Laufrad erkennst
- Blut im Laufrad – was tun?
- So findest du heraus, ob dein Hamster zu viel im Rad rennt
- 5 Gründe, warum dein Hamster übermäßig viel im Rad läuft
- Wie viel Bewegung braucht ein Hamster?
- 10 artgerechte Methoden für mehr Bewegung
- Tolle Beschäftigungstherapien für jeden Hamster
- 5 Zeichen, dass dein Hamster mehr Bewegung braucht
- Wie viel Auslauf soll ein Hamster haben?
- Den Hamster auf den Auslauf vorbereiten
- Das brauchst du für einen ausbruchsicheren Auslauf
- So freut sich dein Hamster auf seinen Freigang
- 5 Tipps für eine tolle Umgebung im Freigang
- Hamsterzimmer – schonmal an einen eigenen Raum gedacht?
- 5 unbedachte Gefahren im Auslauf – hast du sie schon beseitigt?
- 7 Anzeichen, dass dein Hamster zurück in den Käfig will
- 5 Anzeichen, dass der Hamster gar nicht aus dem Käfig raus möchte
- Herausfinden, zu welcher Tageszeit der Hamster aktiv ist
- Wann ist der Hamster bereit für Interaktion mit seinem Menschen?
Du siehst, dass in diesem Fall natürlich nicht jeder einzelne Artikel weiterführende Inhalte benötigt. Sollte dir aber zu einem späteren Zeitpunkt doch noch etwas dazu einfallen, tu dir keinen Zwang an und füge es hinzu – vergiss die interne Verlinkung nicht!
Wichtig ist in diesem Fall, dass sich die Hauptkeywords nicht überschneiden. Das bedeutet, dass du hierfür andere Begriffe nutzt, auf die du die Texte optimierst. Longtails beispielsweise sind eine perfekte Gelegenheit für kleinere Blogeinträge. Die ranken sehr schnell und dann auch meist sehr gut und geben eine entsprechende Stärke an den intern verlinkten Artikel weiter.
Warum sind interne Links bei der Silostruktur so wichtig?
Wie erwähnt sind Blogs einfach Seiten, die über die Jahre eine extrem hohe Anzahl an Blogartikeln enthalten werden. Je effizienter du ihren Aufbau gestaltest, umso einfacher wird es für die Suchmaschine auch, herauszufinden, welche dieser Inhalte denn eigentlich zusammengehören. Durch die internen Links bietest du hier optimale Anlaufstellen – das gilt natürlich für den menschlichen Leser genauso.
Stell dir vor, wie schwierig das wäre, wenn du eine neue Seite mit hunderten von Beiträgen entdeckst. Du weißt schon alleine vom Gefühl her, dass da jede Menge interessanter Inhalte sind, aber du hast einfach keine Lust, stundenlang nach ihnen zu suchen. Durch eine gute interne Linkstruktur bekommst du sie regelrecht auf dem Silbertablett serviert – und das ist es, was diese Seite auch überhaupt so besuchenswert macht. Du bekommst genau was du willst und vor allem so effizient und zeitsparend wie nur möglich.
So kannst du die interne Verlinkung gestalten
- Setze am Beitragsende einen Abschnitt mit weiterführenden Links – so weiß dein Leser sofort, dass er sich auf diesen Seiten noch weiter in der Materie vertiefen kann
- Verlinke die Suchbegriffe einfach im Fließtext – möchte dein Leser mehr darüber erfahren, wird er ohnehin draufklicken und nachsehen
- Baue sie zwischendrin in kleinen Boxen ein, frei nach dem Prinzip “Schon gelesen?”
Das Silo funktioniert auch ohne Links – aber nur, wenn…
Bleibt dein Blog immer bei einem einzigen Thema und greifst du dabei nicht auf Nebenstränge zurück, kannst du natürlich auch ein Silo ganz ohne interne Verlinkung aufbauen. Du zeigst Google damit, dass du zu ein und demselben Thema immer wieder relevante Neuerungen bringst, deine Seite stets aktuell ist und dir gleichzeitig auch ein hoher Informationsgehalt am Herzen liegt.
Damit, dass du bei einem einzigen Thema bleiben solltest, meine ich auch wirklich ein einziges Hauptkeyword. Beispiel: Du betreibst eine Seite über Haarstyling und schreibst ständig über Stylingprodukte, Stylingratschläge und Tipps und Tricks zum Styling. Weitest du deinen Content nun aber auch auf Pflegeprodukte aus, hat das nichts mehr mit dem in Form bringen zu tun. Du musst Google nun verraten, wo die relevanten Höhepunkte bei dir liegen. Denn nunmehr kann dich die Suchmaschine nicht mehr nur als relevant für deinen Hauptbegriff definieren.