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Die Anforderungen unserer Besucher steigen Jahr für Jahr. Seiten müssen schöner, umfangreicher, informativer und allem voran immer schneller werden. Nach diesen Faktoren richtet sich natürlich auch Google. Wer Suchenden die besten Ergebnisse präsentieren möchte, muss schließlich effizient auf ihre Forderungen eingehen. Das führte über die letzten Jahre hinweg dazu, dass der Pagespeed und damit die Ladegeschwindigkeit von Homepages zu einem der wohl wichtigsten Faktoren für das komplette SEO wurde.
Studien beweisen unter anderem, dass Besucher bei Zeiten von über 3 Sekunden schnell einmal die Seite schließen und sich auf die Suche nach einer Alternative machen.
Nun denkst du dir als Blogger vermutlich, dass du eigentlich gar keine Lust hast, dich um all die technischen Einzelheiten zu kümmern. Schließlich möchtest du lediglich deinen Blog betreuen, Besucher erhalten und im besten Fall noch von genau dieser Arbeit leben. Wie so oft gestaltet sich allerdings auch hier die Arbeit nicht nur darin, das zu tun, was man eben am liebsten hat. Die Optimierung deiner Seite zählt womöglich zu den dir unliebsamen Dingen und dennoch bleibt sie nicht aus. In diesem Ratgeber möchte ich dir nun erläutern, welche Möglichkeiten du zur Überprüfung hast und welche Faktoren überhaupt in die Geschwindigkeit einer Seite einfließen.
Die drei wichtigsten Grenzen der Ladezeit
Jakob Nielsen hat sich bereits im Jahr 1993 damit auseinandergesetzt, ab wann die Geduld von Besuchern im Internet zu stark strapaziert wird. Seine Erkenntnisse darüber beruhen auf der Wahrnehmungspsychologie und sind aus verschiedenen Gründen noch heute sehr aussagekräftig. Daher möchte ich sie dir mal vorstellen.
Bis 0,1 Sekunde
Der Besucher einer Seite erhält innerhalb dieses Zeitraums das Gefühl, dass der Blog und sein dahinterliegende System unmittelbar auf seine Anfrage reagiert. Unbewusst denkt er dadurch, dass er selbst für das Ergebnis verantwortlich ist. In der Realität sieht das natürlich anders aus, denn da ist der Computer dafür verantwortlich. Es ist allerdings die Aufgabe des Seitenbetreibers, die Optimierung soweit zu gewährleisten, dass dieser Effekt eintritt.
Bis 1 Sekunde
Innerhalb von einer Sekunde merkt der Besucher einer Webseite die Verzögerungen. Allerdings bewegt sie sich noch in einem Rahmen, in dem er sich auf das konzentrieren kann, was er vorhat und sein Gedankenfluss dadurch noch nicht gestört wird.
Bis 10 Sekunden
Ab diesem Zeitraum wird es problematisch. Der Besucher kann seine Aufmerksamkeit nicht mehr auf seine ursprüngliche Anfrage fokussieren. Bei ihm entsteht dadurch der Wunsch, sich einer alternativen Aufgabe zuzuwenden, um diese Ladezeit zu überbrücken. Und genau das zu verhindern verlassen die meisten Personen die Webseite direkt und suchen nach einer anderen. Problematisch ist das insofern, da du damit das Potential auf einen Stammleser verwirkt hast.
Was die Ladezeit für dein SEO bedeutet
Hast du schon einmal von der sogenannten Absprungrate gehört? In meinem Lexikon erkläre ich dir diesen Begriff genauer.
Google erhält dadurch den Eindruck, dass deine Seite nicht relevant genug innerhalb einer Branche ist. Letzten Endes führt das natürlich dazu, dass du in den Suchergebnissen immer weiter zurück rutscht. Ohne einen gewissen Traffic bleiben allerdings auch die Umsätze für dich aus. Und welche Probleme das birgt, muss ich nicht näher ausführen.
Ladezeiten einer Seite überprüfen
Es gibt natürlich verschiedene Testtools, die quer im ganzen Internet verstreut sind. Am hilfreichsten ist vermutlich das von Google selbst bereitgestellte PageSpeed Insights. Hier gibst du die URL deiner Webseite ein und lässt sie analysieren. Der Vorteil davon ist, dass du direkt ein paar Tipps nach der Analyse erhältst, wie du die Ladezeit deiner Seite erheblich verbessern kannst.
Es kommt dabei ganz darauf an, welche Änderungen in Zukunft vorgenommen werden müssen, ob du eventuell einen Experten benötigst oder diese selbst durchführen kannst. Tatsächlich spaltet sich die Optimierung der Ladegeschwindigkeit auf mehrere Bereiche auf, die allesamt wichtige Grundlagen für ein gutes Webdesign bilden.
1. Der Quellcode
Dein Blog besteht aus sehr viel Code, der dafür sorgt, dass sich im Hintergrund genau das abspielt, was dein Leser zu Gesicht bekommt. CSS, HTML und JavaScript Dateien in Hülle und Fülle. Sobald eine dieser Datei größer als 150 Bytes ist, sollte sie unbedingt komprimiert werden.
2. Bilder und Grafiken
Davon abgesehen, dass Bilder und Grafiken verschiedenen Optimierungsbedarf haben, um Positives zum SEO beizutragen, müssen Sie natürlich eine bestimmte Größe besitzen. In modernen Grafikprogrammen ist es mittlerweile ein Leichtes, weboptimierte Versionen davon zu speichern.
Grundsätzlich gilt natürlich, dass du mit einer JPG-Datei in einer Qualitätsauflösung von circa 60 % einen guten Mittelwert erreichst. Dann stimmt noch die Qualität (du und deine Besucher kriegen noch keinen Augenkrebs) und die Größe davon sprengt nicht alle Rahmen.
3. Caching
Caching bedeutet, dass Dateien und Sitzungen, die über deine Seite laufen, in einem Zwischenspeicher landen.
In der Regel verhält es sich so, dass innerhalb eines Quellcodes eine Aufforderung an den genutzten Webbrowser stattfinden muss, wie lang jene Dateien im Zwischenspeicher bleiben müssen. Dazu zählt auch, dass eine regelmäßige Leerung davon stattfindet. Immerhin aktualisierst du deine Seite und genau diese Änderungen sollen deine Leser auch mitbekommen.
Ganz grob erklärt funktioniert der Puffer folgendermaßen: Jedes Mal, wenn für die Darstellung deines Blogs Inhalte benötigt werden, sieht der Browser zuerst in seinem Pufferspeicher nach, ob diese bereits vorhanden sind. Wird ihm nun kommuniziert, dass er diese Dateien alle sieben Tage löschen muss, erzeugt er danach neue Zwischenspeicherdateien.
4. Server Geschwindigkeit
Deine Seite befindet sich auf einem Webspace. Dieser wiederum liegt auf einem Server. Nicht selten ist dafür ein Hoster verantwortlich, in dessen Aufgabenbereich es liegt, deine Seite in Gang zu halten.
Im Grunde sollte man bei der Benutzung eines Blogs darauf achten, einen Hoster zu nutzen, der auf genau solche Seiten spezialisiert ist. Zudem ist es wichtig, dass nicht so viele andere Webseiten auf demselben Server liegen. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich um einen Shared Webspace handelt. Das ist nämlich im Prinzip nichts anderes, als eine Festplatte, die du dir mit verschiedenen anderen Seiten teilst.
Stell dir einmal vor, eine Fremdseite, die mit der deinen auf derselben Platte liegt, ist so umfangreich und gleichzeitig so langsam, dass der Server regelmäßig in die Knie gezwungen wird. Rate einmal, welche Seite das ebenfalls betrifft…