Ich stamme ja noch aus einer “Blogger-Generation” (wenn man das so nennen möchte), in der man einander Kommentare auf den Blogs hinterlassen haben, die oft ewiglange Erzählungen beinhaltet hatten. Oft hatte das gar nicht so viel mit dem eigentlichen Thema zu tun, über das man geschrieben hatte. Man fragte einander, wie der Tag war, begann zu plaudern und das zog sich dann einfach über mehrere Kommentare hinweg – und die setzt man nunmal beim aktuellsten Beitrag ab. Es herrschte allgemein eine ausgelassene Stimmung zwischen Bloggern, die dazu führte, dass man einander einfach kannte, wenn man denn aus der gleichen Nische stammte. Gut, vielleicht lag das ja auch irgendwo an meinem damaligen Thema, denn da bloggte ich noch rein über Japan, AniManga und Filme. Jedenfalls führte das für mich dazu, dass ich bis heute keine so große Gewichtung auf die Anzahl der Kommentare lege, die ich für meine Beiträge erhalte.
Viel wichtiger sind mir da andere sichtbare Reaktionen meiner Leser. Klickzahlen, Konversionen bei Affiliate Links und dergleichen. Aber natürlich ist das nur meine persönliche Meinung und du erhältst als Resonanz womöglich am liebsten Kommentare von deinen Lesern.
In meiner Laufbahn durfte ich nun schon mehrere Webseiten aus den verschiedensten Bereichen betreuen oder auch einfach nur auf Vordermann bringen. Dementsprechend kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass es keinen Trick 17 gibt, denn deine Leser sind nunmal einfach Menschen mit einem freien Willen. Bedienst du eine Zielgruppe, die – höflich gesagt – schreibfaul ist, so wirst du am Ende einfach weniger offene Reaktionen darauf erhalten. Und dann gibt es da natürlich noch die Zielgruppen, die viel eher Artikel in den sozialen Medien teilen und einen Kommentar darunterhauen, als ein paar Worte auf der Website direkt dazulassen.
Grundregeln der Psychologie auf Kommentare anwenden
Es mag im ersten Moment etwas absurd klingen, dass das Kommentieren deiner Leser mit psychologischen Faktoren zusammenhängen kann – aber genau so ist es.
- Antworte auf deine Kommentare. Gehe auf sie ein und zeig ihnen damit, dass du ihr Feedback zu schätzen weißt und es auch bei dir willkommen ist.
- Verstricke deine Leser, wenn möglich, in eine Diskussion. Dann antwortest nicht nur du ihnen, sondern sie beginnen auch untereinander Gespräche in deinen Kommentaren zu führen.
- Biete deinen Lesern einen Gefallen an. Schreib über Probleme, die du für sie löst und wenn sie noch weitere Fragen haben, werden sie diese in den Kommentaren dalassen.
- Du kannst natürlich Leser auch direkt um Kommentare bitten. Drohe aber niemals damit, dass du nicht weiter an deinem Blog schreibst, sollten nicht so-und-so-viele Nachrichten an einem Tag eintrudeln.
- Kommentiere selbst auf anderen Blogs. Nicht nur die Besitzer, sondern auch die dortigen Besucher werden auf deinem Blog vorbeischauen und dir vielleicht ebenso eine Nachricht hinterlassen. Je häufiger du auf besagten Blogs kommentierst, umso höher steigt auch deine Chance!
Und dann ist da noch die technische Seite
Deine Besucher wollen Kommentare hinterlassen. Zumindest ein kleiner Bruchteil, unabhängig von deiner Nische, ist immer dabei, der die Texte nicht nur im Vorbeigehen liest und dann auch ein paar Worte für dich übrig hat. Ist nun aber deine Seite technisch so anspruchsvoll, dass man nicht an einem Captcha vorbeikommt oder plötzlich ein Fehler auftritt, ja sich die Seite vielleicht sogar automatisch aktualisiert und zack, ist der gesamte eingegebene Kommentar weg, ehe er abgeschickt wurde, … du weißt, wohin das führt. Derjenige verlässt deine Seite – und ist frustriert!
Überprüfe daher in regelmäßigen Abständen, ob deine Kommentarfunktion funktioniert und sie auch möglichst unkompliziert ist.
Das Problem mit den Google Blogs
Eines der Hauptprobleme, was die technische Voraussetzung betrifft, verbirgt sich auf Google Blogs, also Blogspot, Blogger und unter welchem Namen auch immer du das mittlerweile kennst und benennst. Oft ist hier keine Funktion freigeschalten, in der Nutzer einfach mit Name und URL ein paar Worte dalassen können. Einen Google-Account hat aber trotzdem nicht jeder.
Versetze dich in deine Besucher hinein
Am leichtesten fällt es dir natürlich, Motivatoren zum Hinterlassen von Kommentaren zu erschaffen, wenn du dich in deine Besucher hineinversetzt. Immerhin kennst du das Prinzip. Du wirst selbst auch Blogs besuchen und dann entweder das Bedürfnis nach Feedback haben – oder nicht.
Was veranlasst dich dazu? Was ist der Grund, dass du es nicht tust?