In einem früheren Artikel habe ich dir davon erzählt, warum du nicht gratis kooperieren solltest. Heute geht es aber auf Wunsch der lieben Tina um ein Thema, das vielmehr einen Anreiz zur Grundsatzdiskussion darstellt, als einen Ratschlag. Nämlich die Frage danach, ob man für Buchrezensionen ein Honorar verlangen sollte – oder eben nicht.
Es ist nämlich so, dass man vielerorts auf Unverständnis trifft, wenn man als Literaturblogger Geld verlangt, um eine Rezension überhaupt erst zu verfassen. Meist ist diese Kritik mit dem Argument verbunden, dass die Reichweite von Buchbloggern doch viel zu gering wäre. Andere Aussagen hierzu begründen darauf, dass es doch keine Werbung wäre – sondern eben doch “nur” eine Rezension.
In meinem Artikel über die Kennzeichnung von Werbung habe ich darüber aufgeklärt, dass es sich bei einer Rezension tatsächlich nicht um eine solche handelt. Das macht dieses ganze Thema natürlich etwas verzwickt und ich gebe mein bestes, um hier geeignete Tipps zu geben. Denn tatsächlich ist das ein sehr schwieriges Thema. Warum? Das erkläre ich dir gerne.
Der Markt bestimmt den Wert
Es war schon immer so und es wird auch immer so bleiben. Der Markt bestimmt den Wert von etwas. Selbst dann, wenn es sich um eine Dienstleistung handelt. Nehmen wir nun das Beispiel her, dass es im deutschsprachigen Web 5.000 Buchblogger gibt und du selbst bis einer davon. Allerdings ein solcher, der Geld für seine Rezension haben möchte. Während du vermutlich 4.967 andere Blogger in den Schatten stellen müsstest, damit du eben diese Forderung bei deinem potentiellen Geschäftspartner durchbringst, kann ganz schön viel Frust entstehen. Unter Umständen passiert es, dass dir von 100 Anfragen plötzlich 96 keine Antwort mehr geben.
Ist dir dieser Kampf um das Honorar etwas wert, dann lohnt sich das natürlich. Allerdings finde ich persönlich es einfach aufgrund des vorhandenen Angebots von Buchbloggern fast unmöglich, hier anzusetzen. Bereits andere Produktvorstellungen, bei denen es sich hingegen durchaus um Werbung handelt, gestalten sich in der Verhandlung als äußerst schwierig. Einfach, weil der Bloggermarkt von jenen ziemlich kaputtgemacht wird, die für kostenlose Produktproben eine Menge Arbeit auf sich nehmen.
Dennoch gilt auch hier: Jeder arbeitet in seinem eigenen Ermessen. Was für den einen ein unverhältnismässiger Aufwand wäre, ist für den anderen wiederum die Gelegenheit, um überhaupt an kostenfreie Produkte zu kommen.
Meine Tipps, wie du als Buchblogger Geld verdienen kannst
Nun ist es natürlich trotzdem nicht unmöglich, mit dem Rezensieren von Büchern Geld zu verdienen. Du kannst zum Beispiel folgende Vorschläge in die Tat umsetzen:
- Kombiniere deinen Blog über Buchrezensionen mit passenden Themen und finde hier Kooperationspartner. Zum Beispiel kannst du ein hübsches Buchregal aufbauen, für das alleine schon eine Zusammenarbeit mit einem Möbelhaus möglich wäre. Dann benötigt so etwas Deko. Scrolle bloß einmal durch den Hashtag #buchliebhaber auf Instagram. Hier findest du eine Menge guter Anregungen.
- Arbeite direkt mit einem Verlag zusammen, nicht mit dem Autor. Das solltest du nicht etwa von der Reichweite deines Blogs abhängig machen, sondern vielmehr mit der Kommunikation zwischen dir und deinen Lesern verbinden. Fordere immer wieder dazu auf, Kommentare zu hinterlassen und zeige dem Verlag dadurch, dass dein Blog eine ganz besondere Plattform für neu erscheinende Bücher darstellt.
- Eine Alternative hierzu wäre es, direkt mit Indie-Autoren zusammenzuarbeiten. Diese vertreiben ihre Bücher selbst und sind daher immer auf der Suche nach guten Kooperationen und Werbeplätzen, bei denen ihre Geschichten vollends zur Geltung kommen.
- Baue in deine Rezensionen Affiliate-Links aus dem Amazon Partnerprogramm ein. So verdienst du durch die Klicks auf Kauflinks eine Provision.
- Erhalte Geld durch die Verwertung deiner Inhalte. Wie das geht? Melde dich mit dem Blog bei der VG Wort an. Wie du das bewerkstelligst, habe ich im Aritkel über die Möglichkeiten, um Geld zu verdienen erzählt.
- Binde Werbebanner, wie zum Beispiel von Google AdSense ein, denn jeder Besucher hat Verständnis dafür, dass sich eine hochwertige Website nicht ohne Zutun finanziert.
Bedenke allerdings, dass für jede dieser Vorgehensweisen eine Gewerbeanmeldung nötig ist. Denn du gehst dabei einer Gewinnabsicht nach und so etwas stellt stets die wichtigste Grundlage für eine gewerbliche Tätigkeit dar.