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Meine Textbroker Erfahrungen …oder warum ich mittlerweile gegen Content Plattformen bin
Ich habe zwischen den Jahren 2018 bis 2021 mehr als 15.000 Euro auf Textbroker alleine ausgegeben. Von den Summen, die ich für Texter abseits der Plattform ausgegeben habe, fangen wir am besten gar nicht erst an. Eine Liste zu Textbroker Alternativen findest du übrigens hier!
Habe verschiedene Qualitätsstufen ausprobiert und feststellen müssen, dass die Textqualität zwischen zwei und vier Sternen sowie zwischen eigens erstellten Teams oder Direct Orders kaum einen Unterschied macht – und warum das so ist, erkläre ich dir auch sehr gerne!
Man hat in der Regel mit Hobbytextern zu tun
Das klingt im ersten Moment recht gemein, aber es ist nun mal Tatsache. Auf Content Börsen melden sich drei Sorten von Leuten an:
- Leute, die sich ein bisschen schnelles Taschengeld verdienen wollen.
- Menschen, die so wenig Geld zur Verfügung haben, dass sie eine Möglichkeit brauchen, schnell was dazuzuverdienen, ohne im besten Fall das Haus dafür verlassen zu müssen.
- Freelancer, die nicht genügend Kunden auf anderen Wegen finden.
Keine dieser drei Sorten klingt recht vielversprechend. Nicht, wenn man eigentlich im Begriff ist, in eine Dienstleistung zu investieren, mit der man im besten Fall selbst zu mehr Geld kommt. Ich schreibe ja auch nicht aus reiner Wohltätigkeit meine Ratgeber auf dieser Seite. Natürlich will ich meine Dienstleistungen verkaufen und um das zu bewerkstelligen, braucht es gute Rankings.
Die Frage ist daher einmal grundlegend: Was ist mir die Dienstleistung wert?
Während ich diesen sehr beträchtlichen Betrag investiert habe, um immer und immer wieder enttäuscht zu werden, habe ich mir die Frage etliche Male gestellt. Und mir sind so schräge Dinge passiert, die einfach sowas von dagegen sprechen, Content Plattformen zu nutzen.
- Englische Texte wurden durch Translate-Tools auf Deutsch übersetzt, damit Copyscape nicht anschlägt und dann abgegeben. Das ist eine Urheberrechtsverletzung, das sind Plagiate!
- Viele Texter lesen die Briefings nicht. Ich hatte schon Texte dabei, die waren so dermaßen offtopic, dass ich eine Ablehnung oder Änderung beantragt habe. Hin und wieder habe ich dann auch richtig unfreundliche, belehrende PNs der Texter daraufhin erhalten. Während sie diejenigen waren, die nicht einmal die Basics beachten konnten, was die gewünschte Leseransprache anging!
- Werden Texte überarbeitet, dann beachten die Texter oftmals nicht einmal die angemerkten Punkte. So oft habe ich einen Text aufgrund der falschen Leseransprache an denjenigen zurückgegeben. Neu abgegeben wurde dann ein Werk, das an ein paar wenigen Stellen korrigiert wurde und ansonsten rigoros weiterhin die falschen Anreden hatte. Und das selbst in Team Orders!
Alternativen zu Textbroker
Texter wie auch Auftraggeber sind immer wieder auf der Suche nach Alternativen zu Textbroker. Es ist nie gut, wenn es nur einen Anbieter gibt, der dann quasi das Marktmonopol hat und das kann sicherlich jeder nachvollziehen. Was die wenigsten jedoch wissen: Textbroker ist längst nicht mehr die einzige Content Plattform. Schon seit Jahren nicht mehr! Ich zeig dir heute einige Alternativen, die du sowohl als Auftraggeber als auch als Auftragnehmer nutzen kannst und erzähl dir dabei auch gleich von meinen persönlichen Erfahrungen mit der jeweiligen Plattform, wenn es welche gibt.
content.de
content.de funktioniert auf ganz genau demselben Prinzip, es werden häufig sogar noch die gleichen Begriffe verwendet. Es gibt allerdings mehr Preiskategorien. Während man bei Textbroker die Auswahl zwischen 2, 3, 4 und 5 Sternen hat, gibt es auf content.de 2, 3, 4, 4+, 4++ und 5 Sterne.
Anders als bei Textbroker kann man auf content.de übrigens keine Teams nach Lust und Laune erstellen. Diese entsprechen immer dem Qualitätsniveau. ein 3 Sterne Texter bekommt für Grouporders zum Beispiel 2 Cent/Wort, ein 4 Sterne Texter hingegen 2,5 Cent/Wort.
Die Plattform hat eine recht strenge Aufnahmeprüfung, würde ich sagen. Ich hab sie mal zum Spaß gemacht und bin durchgefallen, lol. Wer die Prüfungsfragen zu Grammatik &. Co. nicht schafft, kann auch die Registrierung nicht abschließen und kommt damit nicht an Aufträge. Aber beim Texten geht es nunmal um ein bisschen mehr als nur die richtige Rechtschreibung, also ist mir dieser Punkt ein kleiner Dorn im Auge. Ich hab auf meinen Seiten lieber Texte, die sich gut lesen und vielleicht orthografisch nicht komplett korrekt sind, anstatt eine Textwall, die zu einer hohen Absprungrate führt.
contentworld
contentworld kenne ich persönlich nicht und habe ich durch meine Recherchen für diesen Artikel gefunden. Ich finde es allerdings ein wenig besorgniserregend, dass die Seite auch ohne SSL erreichbar ist und über https einige Grafiken nicht über das Protokoll eingebunden sind. Dürfte auf einer Seite, bei der es um Zahlungen geht, nicht passieren.
Soweit ich sehe, kann man auf der Seite nur fertige Texte kaufen. Allerdings kann man sie normal und exklusiv kaufen; normal würde bedeuten, dass man dann nicht der einzige ist, der den Text nutzen kann. Was dann im Grunde ein Plagiat ist.
Also vom ersten Eindruck her rate ich persönlich von der Seite ab.
Auf Facebook gibt es unzählige Gruppen, in denen Textaufträge vergeben werden. Gib in der Suche einfach nur mal die üblichen Keywords ein; Texterstellung, Texter, Textverkauf usw.
Was mich persönlich ja eher nervt an Facebook ist der Umgang, den die Leute teils miteinander haben. Texter zerreißen sich gegenseitig und mir persönlich ist es sogar schonmal passiert, dass ich eine PN erhalten habe, ich solle doch bessere Texte schreiben, wenn sie im Anschluss alle verkauft werden müssen, weil sie der Kunde nicht annimmt. Der Clou: Beizeiten schreibe ich nunmal fertige Texte speziell für den Verkauf. Und die Kirsche on top: Die freundliche Dame hat mich danach direkt geblockt, damit ich nicht antworten kann. Das ist so ziemlich der Umgang auf Facebook in besagten Gruppen in a nutshell.
fiverr
Über kaum eine andere Plattform gibt es so viele unterschiedliche Meinungen wie fiverr. Die einen lieben die Plattform, die anderen hassen sie. Man hat ein bisschen das Gefühl, dass dort jeder einfach jeden unterbietet und das kann natürlich das Preisniveau recht heftig beeinflussen.
Ich persönlich habe bislang nur Übersetzungsservices auf der Seite gebucht und war immer sehr zufrieden. Es kommt natürlich immer ganz auf den Dienstleister an, den man hier erwischt. Auf fiverr werden ja im Grunde alle Sachen angeboten, die sich digital erledigen lassen. Vom Einsprechen eines Videotexts bis hin zum Werbetext. Fraglich ist dabei nur, wie viele der Nutzer dort Profis sind und wie viele es nur machen, um ein bisschen Taschengeld zu verdienen.
Texte Kaufen
Neben fertigen Texten gibt es die Möglichkeit, ein Briefing reinzuschicken und damit einen individuellen Text zu erhalten.
Ich selbst hab die Seite nie in Anspruch genommen, kenne sie nun aber schon eine Weile. Es gibt fünf verschiedene Qualitätsklassen, das Preisniveau geht von 1 bis 15 Cent.
Texter Jobs
Das ist weniger eine Content Börse, als eine Jobplattform. Man kann Inserate im Suche/Biete-Stil einstellen und dann durch ein Kontaktformular angeschrieben werden. Ohne Übertreibung habe ich sämtliche meiner langfristigen Texter, egal für welche Seiten, auf dieser Plattform gefunden. Und mit manchen davon arbeite ich nun schon seit mehreren Jahren zusammen.
Ich hab es wirklich überall versucht, über die Grouporders von Textbroker, über Facebook, über Machdudas, nirgendwo bin ich glücklich geworden. Aber auf Texter Jobs habe ich jedesmal mindestens eine Person erreicht, mit der ich zumindest über mehrere Monate hinweg gut zusammengearbeitet habe. Man setzt hier natürlich auf einen persönlichen Kontakt und wer sich unsicher fühlt, ob er unique content erhält oder nicht, lässt sich einfach eine Vereinbarung unterschreiben, die er vorher aufsetzt. Hab ich mit jedem meiner Texter und das ist im Übrigen auch immer sehr gut angekommen. Es bietet nunmal Sicherheit auf beiden Seiten!
Man muss allerdings die Spreu vom Weizen trennen. Aus Sicht des Auftragnehmers tummeln sich dort einige nicht sehr seriöse Geschäftspartner. Been there, done that. Im Zweifelsfall immer Vorkasse verlangen, wenn es keine gemeinsam unterzeichnete Vereinbarung gibt.
machdudas
Keine Content Börse, aber machdudas ist zumindest für mich als Auftragnehmer furchtbar gewesen.
Man registriert sich, kann als Auftraggeber kostenlos Inserate reinstellen und wer sich auf die Jobs bewerben will, muss Geld investieren. 10 Bewerbungen kosten 4,99 €, 20 Bewerbungen hingegen 8,99 €. Es gibt eine Flatrate für ein Jahr, die 99 € kostet und wer gar nichts zahlen will, hat eine kostenlose Bewerbung pro Woche frei. Auftraggeber und Auftragnehmer können einander gegenseitig bewerten, sobald man angegeben hat, dass es zum Zuschlag gekommen ist und hier startet das Chaos.
- Alle Mahnungen, die ich während der Nutzung von machdudas verschicken und eintreiben lassen musste, hatten mit Auftraggebern von dieser Plattform zu tun. Selbst solche, die mir eine gute Sternebewertung gegeben haben!
- Viele Auftraggeber geben nicht einmal an, dass es zum Zuschlag kommt, sie vergeben den Auftrag einfach und das wars dann. Damit fällt auch die Bewertung weg, die aber dazu führen würde, dass man weiterhin Aufträge bekommt.
- Zu meiner Zeit sind unglaublich viele Inserate eingestellt worden, die schon jenseits von Gut und Böse waren. Nicht wenige Male wurden zum Beispiel Leute gesucht, die bezahlte Rezensionen auf Amazon für irgendwelche Produkte hinterlassen – und das ist nicht legal! Die Plattform unternimmt dagegen nichts, distanziert sich davon stattdessen in ihren AGB und lässt es einfach geschehen. Mehr zu dem Thema habe ich hier geschrieben.
Pagecontent
Auf Pagecontent kann man nicht nur Texte beauftragen, sondern auch fertige Texte kaufen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Plattform von allen Content Börsen am wenigsten mag. Vor geraumer Zeit war ich als Auftragnehmer registriert und von der Tatsache abgesehen, dass ich die Aufträge einfach thematisch recht uninteressant fand und es somit ewig gedauert hat, bis ich zur Auszahlungsgrenze gelangt bin, werden die PNs, die man mit Kunden schreibt, überwacht.
Plötzlich geht ein Mail von der Geschäftsleitung ein, man soll dieses und jenes beachten; zum Beispiel, dass zum Preis der Direct-Order noch die Provision der Plattform hinzukommt und das soll man dem Kunden mitteilen. Als wäre das meine Aufgabe! Dann soll die Plattform doch besser programmiert werden für sowas und ein Angebotstool oder ähnliches bereitstellen. Das fand ich wahnsinnig unprofessionell und daher habe ich mich dann auch immer mehr von der Seite zurückgezogen.
Man hat dieselben Qualitätsstufen wie bei Textbroker: 2, 3, 4 und 5 Sterne. Neben dem “Open Pool” gibt es noch Direct Orders, die zusätzliche 0,15 Cent/Wort kosten sowie die Advanced Order, im Grunde also entweder Gruppen- oder Massenaufträge. Die kosten in der 3 Sterne Stufe zum Beispiel 2,89 Cent.