Slow Blogging ist nicht nur irgendein super-fancy Modebegriff, es ist tatsächlich eine Sache, die selbst in den Medien anklang findet. The New York Times hat zum Beispiel darüber geschrieben. Worum es dabei geht, das sehen wir uns nun genauer an.
In short bedeutet Slow Blogging, dass du auf deiner Website auf Qualität vor Quantität setzt. Anstatt also wie eine Maschine jeden Tag oder auch jeden zweiten Tag etwas abzutippen, lässt du dir Zeit und veröffentlichst stattdessen seltener etwas. Natürlich lässt sich so etwas auch mit einem entsprechenden Redaktionsplan kombinieren, sodass deine Leser gar nichts davon merken und du dennoch regelmäßig etwas veröffentlichen kannst.
Langsamer bloggen bedeutet nicht, dass du deshalb Besucher verlieren wirst
Wenn du nichts zu sagen hast, dann lässt du es einfach sein – so einfach ist das Prinzip von Slow Blogging. Auch ohne Redaktionsplan und damit regelmäßigen Veröffentlichungen brauchst du dir keine Sorgen machen, dass dir deshalb viele Leser verloren gehen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir bestätigen, dass die trotzdem weiterhin kommen, wenn du gute Inhalte bietest. Da sie diese einfach zu gerne lesen.
Allerdings erfordert das eine feste Community, die dir schon treu ist. Wenn du diese noch nicht hinter dir hast, wird’s etwas schwieriger. Oder wenn du zum Beispiel ein Onlinemagazin hast. Dann wird es ziemlich knifflig damit.
Aber das sind Gedanken, mit denen setzen wir uns etwas später auseinander. Lass uns zunächst feststellen, ob die Anzeichen überhaupt auf dich zutreffen, dass du es langsamer angehen lassen solltest!
1. Kreativität und Motivation lassen zu wünschen übrig
Du musst dir das so vorstellen, dass deine geistigen Kapazitäten wie Batterien sind, die von Zeit zu Zeit einfach aufgeladen werden müssen. Es kann durchaus sein, dass du einfach mal eine Pause brauchst und nach dieser wieder alles im Lot wäre. Weil du dir das aber zu Beginn deiner Blogkarriere nicht leisten kannst, musst du es langsam angehen lassen und kannst zumindest die Anzahl der zu veröffentlichenden Beiträge etwas zurückschrauben.
2. Deine Artikel werden gar nicht alle gelesen
Möglicherweise ist es gar kein persönliches Problem, aber deine Artikel sind inhaltlich so gewaltig, dass sie erst einmal sacken müssen. Ratgeber zum Beispiel kommen locker mit einem Beitrag pro Woche aus, während Onlinemagazine mit schnellen Newsartikeln ruhig täglich zehn oder mehr Posts online stellen können – und auch sollten, um up to date zu bleiben.
3. Dir gehen allmählich die Ideen aus
Falls dir mal der Stoff ausgeht, über den du schreiben kannst, gibt es Mittel und Wege, um neue Ideen zu finden. Aber auch das funktioniert nicht über Nacht und bedarf womöglich einer stärkeren Ausarbeitung. Auch hier kann Slow Blogging helfen, um die noch vorhandenen Ideen zu strecken, um in der Zeit, in der diese veröffentlicht werden, an neuen zu arbeiten.
4. Die Qualität deiner Texte leidet immer mehr
Zeitdruck sorgt nicht selten dafür, dass wir schlechte Arbeit abliefern. Und das möchtest du natürlich um jeden Preis verhindern. Es ist nicht schlimm, sich auch mal einzugestehen, dass es nicht so weitergehen kann, wie es aktuell der Fall ist. Viel positiver ist es, Verbesserungspotenzial zu erkennen und das dann auch zu nutzen!
5. Du fühlst dich, als hättest du für nichts Zeit
Been there, done that. Es ist furchtbar, das Gefühl zu haben, vor Lauter Arbeit zu nichts anderes mehr zu kommen. Und an einem gewissen Punkt ist dein Blog genau das: Arbeit. Er kann dir noch so viel Spaß machen, wenn du ihn professionell betreibst, ist er Teil von deinem Business. Aber das kannst du nicht weiterführen, wenn du keine Power mehr hast. Also lieber mal einen Gang zurückschalten, um deine Batterien wieder aufzuladen!
Wie kannst du Slow Blogging betreiben, ohne wirklich weniger zu bloggen?
Zuvor haben wir ja schon einmal angeschnitten, dass Slow Blogging auch dann möglich ist, wenn du augenscheinlich nichts an deiner Veröffentlichungsroutine veränderst. Das ist zum Beispiel auf einem Newsportal oder Onlinemagazin nötig. Oder auf einer Seite, die noch viel Suchmaschinenoptimierung braucht und bei der jede Regelmäßigkeit bares Geld wert ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das umzusetzen. Zwei davon will ich dir näher vorstellen.
Ein letztes Mal reinbeißen und viel vorarbeiten
Ja, das ist ziemlich hart und daher nicht unbedingt die beste Wahl, um das gegebene Problem zu lösen. Unter Umständen manövrierst du dich dadurch auch in einen gefährlichen Teufelskreis. Insbesondere, wenn deine Seite davon lebt, mehrmals pro Woche neuen Content zu erhalten, wirst du so kaum vorarbeiten können, ohne dann am Ende das Gefühl zu haben, Laufbandarbeit zu verrichten – und wie schon oben erwähnt, beginnt dann die Qualität einfach darunter zu leiden.
Outsourcing – lass andere für dich schreiben
Vielleicht ist es einfach Zeit dafür, dass du über deine Grenzen hinaus denkst und ein Team gründest! Das kostet dich zwar Budget, aber das musst du als Investition anstelle einer Ausgabe sehen.
Wenn deine Seite nicht dazu konzipiert ist, regelmäßig größere Beträge abzuwerfen, um das zu ermöglichen, besteht aber noch die Möglichkeit, dich mit anderen Autoren für einmalige Gastartikel abzusprechen.